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Notfallberatung

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Maligne Hyperthermie

Patientensicherheit bei Operationen und Narkose:
Hotline für Maligne Hypertermie-Notfälle

1985 hat Prof. Schulte-Sasse den „Rund um die Uhr Infodienst für maligne Hyperthermie-Notfälle“ – die deutsche MH Hotline – eingerichtet. Für den gesamten deutschsprachigen Raum wurde in Heilbronn – als praxisnahe Umsetzung des heute so betonten Risiko-Management – die einzige Informationszentrale betrieben, über die Ärzte in bestimmten Anaesthesie-Notsituationen rund um die Uhr Hilfe und Beratung einholen können.

Ab 1. Januar 2011 ist die Deutschland-weite MH-Hotline unter der Telefonnummer 08221-96-28940 über ein ständig besetztes Mobil-Telefon der Neuroanästhesie der Neurochirurgischen Klinik der Universität Ulm am BKH Günzburg erreichbar. Die MH-Hotline ist ebenso wie das MH-Labor Teil des Neuromuskulären Zentrums des Universitätsklinikums Ulm (NMZU; Sprecher: Prof. Dr. Dr. F. Lehmann-Horn). Die neue Telefonnummer löst die bisherige MH-Hotline (Prof. Schulte-Sasse, Heilbronn) ab.

1 Neue Telefonnummer – Deutschlandweite „Rund um die Uhr“-Hotline für Maligne Hyperthermie Mit freundlicher Genehmigung der Schriftleitung "Anaesth Intensivmed"n Zum Artikel

Der Rund-um-die-Uhr Informationsdienst bei Maligne Hyperthermie-Notfällen (MH-hotline) der Klinik für Anaesthesie und Operative Intensivmedizin konnte wiederholt Beiträge zur Sicherheit in der Anaesthesie – über die Grenzen Heilbronns hinaus – beisteuern. Die Erkenntnisse beim Betrieb des Beratungsdienstes haben die oberste deutsche Medikamentenbehörde, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), veranlasst, vor der Anwendung eines häufig benutzten Anaesthesiemedikamentes (Succinylcholin) bei Kindern dringend zu warnen.

2 Schulte-Sasse U. Herzstillstand bei Kindern nach intravenöser Injektion von Succinylcholin. Der Kinderarzt 26 (1995), S. 1446 - 1448
3 Schulte-Sasse U., Andres M. – Tod nach Succinylcholin bei einer Polypenoperation. ArztRecht 31 (1996), S. 291 - 294 Zum Artikel

Diese Warnungen sind inzwischen in die Lehrbücher des Fachgebietes übernommen worden.

Was ist die „Maligne Hyperthermie“?

4 Schulte-Sasse U. Diagnose und Therapie der malignen Hyperthermie "Rund-um-die-Uhr" - Informationsdienst bei MH-Nofällen

„Maligne Hyperthermie Hotline“ ist die für medizinische Laien zungenbrechende Bezeichnung des Notrufs und „Maligne Hyperthermie“ ist eine Komplikation der Verwendung gebräuchlicher Narkosemedikamente. Patienten die eine Veranlagung für diese Überempfindlichkeit besitzen entwickeln einen rasenden Pulsschlag von 180 und mehr pro Minute und Fieber über 42° während einer Operation. Ohne das heute verfügbare lebensrettende Medikament Dantrolen sind damals etwa 80% der Patienten, gestorben. So war es in den 60iger Jahren, als das Krankheitsbild erstmals erkannt wurde. Aufgrund der seinerzeit so hohen Sterblichkeitsrate erhielt die Komplikation den Namen „maligne“ = bösartig sowie „Hyperthermie“ = hohe Körpertemperatur.

Über die Wichtigkeit der Notfallberatung
Heute kann das Problem der Malignen Hyperthermie eigentlich als gelöst betrachtet werden, denn die ersten Zeichen einer Krise sind gut bekannt, die Überwachungsmonitore, die an jedem Anaesthesiearbeitsplatz stehen (sollten – NEIN: MÜSSEN!), sind bestens dafür geeignet, die auf eine Maligne Hyperthermie hinweisenden Alarmzeichen rechtzeitig aufzuspüren und vor allem steht den Narkoseärzten seit 1979 mit Dantrolen ein Medikament zur Verfügung, mit dem eine Maligne Hyperthermie zuverlässig beherrscht werden kann. Die Erkenntnis, dass dennoch – und leider bis auf den heutigen Tag – Patienten vermeidbar an der Malignen Hyperthermie versterben, war der entscheidende Anlass für Prof. Schulte-Sasse die Maligne Hyperthermie Hotline im Jahre 1985 einzurichten.